Überführung der Vertrouwen vom 22.09. bis 29.09.2025, Tag 8

Montag, 29. September 2025, Münster – Dortmund

Die letzte Nacht der Überführung der Vertrouwen von Greifswald nach Dortmund wurde gut vertäut im Stadthafen Münster verbracht. Bereits im Morgengrauen verlässt Peter das Schiff und besorgt Brötchen zum Frühstück. Ein „Scherzkeks“ hat in der Nacht die Außentür der Vertrouwen mit einem Stuhl blockiert, Peter kann diese nur mühsam öffnen. Was wäre in einem Notfall gewesen? Wir wollen darüber lieber nicht nachdenken.

Um 08:00 Uhr legen wir im Stadthafen Münster ab und biegen backbordseitig in den DEK ein. Heute wollen wir unseren Heimathafen Dortmund erreichen. Bei gutem Verlauf sollte dies bis ca. 15:00 Uhr klappen. Bei klarem Himmel schneidet die Vertrouwen das Fahrwasser im Kanal. Bei sehr gutem Wetter und angenehmen Temperaturen kommen wir zunächst auch gut voran. Um 11:15 Uhr werden wir bei DEK Kilometer 32 vom WSA angefunkt und gebeten, sie zu passieren und danach sofort an der Spundwand anzulegen. An dem 2 Kilometer entfernt liegenden Sperrwerk werden Wartungsarbeiten (Seilkontrolle) durchgeführt, der Verkehr auf dem Kanal ist bis voraussichtlich 15:00 Uhr eingestellt. Um 11:40 Uhr liegen wir fest hinter dem WSA-Boot. Wir informieren unseren Vereinsvorsitzenden und kündigen unsere verspätete Ankunft für circa 18:00 Uhr an. Detlef reicht um 12:00 Uhr überbackene Mettbrötchen.

Um 12:30 Uhr Funkspruch vom WSA: „Der Kanal ist wieder frei, die Sperrung ist aufgehoben“. Wir legen nach dem vor uns liegenden Binnenschiff ab uns setzen unsere Fahrt fort. Um 14:10 Uhr erreichen wir die Schleuse Henrichenburg. Bei der Anfahrt an den dortigen Wartesteg wird über Funk mitgeteilt, dass wir sofort einfahren können. Die Ampel springt von rot auf grün und wir steuern die Kammer an. Um 14:15 Uhr liegen wir fest, werden geschleust und fahren um 14:45 Uhr wieder aus. Nun sind es noch 1 ½ Stunden bis zum Heimatliegeplatz. Der Himmel verdunkelt sich, etwa 500 Meter vor unserem Liegeplatz setzt Starkregen ein. Bei heftigen Regengüssen machen wir um 16:15 Uhr fest. Unsere Vereinsmitglieder erwarten uns schon mit Kaltgetränken und Grillgut. In geselliger Runde wird die Ankunft der Vertrouwen gefeiert.

Text Andeas Grehl

Überführung der Vertrouwen vom 22.09. bis 29.09.2025, Tag 7

Sonntag, 28. September 2025, Osnabrück – Münster

Dicht eingehüllt im Morgennebel liegt die Vertrouwen ruhig am Kopfsteg der Marina Osnabrück. Gegen 05:45 Uhr sind erste Geräusche auf dem Schiff zu vernehmen. Die Mannschaft ist bereit, den neuen Tag zu begrüßen. Wer am Vorabend noch nicht geduscht hat, nutzt nun die Gelegenheit. Für 08:00 Uhr war die Abfahrt geplant, aber der Nebel lässt dies nicht zu. Langsam bricht von Osten die Sonne durch, spielt mit den Nebelschwaden und sorgt für immer bessere Sicht. Um 08:35 Uhr entscheidet der Skipper: Leinen los und Fahrt voraus. Steuermann Helmut zögert nicht lange, folgt dem Ruf des Skippers und wir befahren den Stichkanal Osnabrück in nördlicher Richtung. Um 09:05 Uhr erreichen wir den Mittellandkanal und fahren dort backbordseitig ein. Zwischenzeitlich sind Nebel und Dunst völlig verschwunden und bei strahlend blauem Himmel setzen wir unsere Fahrt zum heutigen Tagesziel, dem Stadthafen Münster, fort. Das „Nasse Dreieck“ wird um Punkt 12:00 Uhr erreicht und wir biegen über Backbord in den Dortmund-Ems-Kanal bei Kilometer 108 ein. Die Fahrt verläuft zügig und problemlos. Detlef sorgt dafür, dass die Mannschaft bei Kräften bleibt. Er serviert um 13:00 Uhr kleine Würstchen im Blätterteig und reicht dazu Kartoffelsalat. Wie immer kommt das bei der Crew sehr gut an und hebt die Stimmung. Um 14:50 Uhr erreichen wir eine Engstelle mit geregeltem Richtungsverkehr bei DEK Kilometer 80. Die Durchfahrt der Umgehung (Kilometer 77,9 – Kilometer 79.5) ist nur nach vorgegebenem Zeitfenster erlaubt. Nach Vorgabe können wir erst wieder ab 16:00 Uhr weiterfahren, solange liegen wir vor dem Rotlicht steuerbordseitig an dem dafür eingerichteten Warteplatz fest. Pünktlich um 16:00 Uhr schlägt die Ampel auf grün um. Wir müssen zunächst 2 Binnenschiffe vorlassen und folgen diesen dann unmittelbar. Die Binnenschiffe melden sich bei der Schleuse Münster an (DEK Kilometer 71) und erhalten sofort Einfahrt in die Steuerbordschleusenkammer. Jürgen meldet uns auch unverzüglich an, auch wir dürfen nach den Binnenschiffen direkt in die Kammer einfahren. Um 17:00 Uhr liegen wir backbordseitig fest in der Kammer: Am Bug durch den Schwimmpoller gesichert und am Heck mit Leinenführung über die Poller. Ausfahrt ist um 17:40 Uhr; danach folgen wir dem DEK noch bis zum Stadthafen Münster und biegen dort steuerbordseitig ein. Die Promenade ist gut besucht. Vor dem Lokal, bei dem wir angemeldet sind und fesmachen möchten, stehen bereits Elke und Achim um die Leinen anzunehmen. Als wir in der Schleuse lagen, hat Achim uns bereits fernmündlich mitgeteilt , dass er mit Elke auf uns im Stadthafen Münster warten wird. Landstrom ist vom Lokal aus schnell gelegt und um 18:00 Uhr ist alles bereit für den Anlegerschluck.

Gegessen wird heute ab 18:30 Uhr feudal im Lokal. Spare-Rips XXL sind der Renner für die Crew, Burger und Steaks werden ebenfalls serviert.

Nachdem die Mannschaft gesättigt ist, geht es wieder auf die Vertrouwen. Achim und Elke verlassen uns wieder und fahren zurück nach Dortmund. An Bord wird noch bis spät in die Nacht „Manöverkritik“ geübt, gegen Mitternacht sind die letzten Diskussionen gelaufen und es wird still im Stadthafen Münster.

Text Andreas Grehl

Überführung der Vertrouwen vom 22.09. bis 29.09.2025, Tag 6

Samstag , 27. September 2025, Minden – Osnabrück

Es geht wieder früh los. Da wir die Nacht ohne Landanschluss verbracht haben und auch keine Sanitäranlagen am Liegeplatz verfügbar sind, ist die Crew nach kurzer Katzenwäsche schnell einsatzbereit. Nachdem die Maschine „gecheckt“ und Öl nachgefüllt wurde, legen wir um 07:25 Uhr am Wasserstraßenkreuz Minden bei Kilometer 102 ab. Es geht den Mittellandkanal weiter in Talfahrt auf Osnabrück zu. Die Sonne lässt sich nicht sehen, es ist bewölkt und trocken. Um 11:15 Uhr befinden wir uns bei Kilometer 60 In der Höhe von Bad Essen. Hier hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan: Wohnen am Wasser mit neuer kleiner Marina und eine schicke Promenade. In unmittelbarer Nähe befinden sich einige Geschäfte, hervorragend geeignet um bei Bedarf Proviant bunkern zu können. Für die kleine Mahlzeit am Mittag sorgt Rainer. Er stellt um 13:00 Uhr eine kräftige Linsensuppe mit Mettwürstchen auf den Tisch. Der Salon ist schnell gefüllt und der Topf nach kurzer Zeit merklich leerer. Ein gutes Zeichen, der Crew hat es offenbar sehr gut geschmeckt. Um 14:30 Uhr biegen wir bei Mittellandkanal Kilometer 30,5 backbordseitig in den Seitenkanal Osnabrück (SKO) ein und erreichen die dortige Marina OMYC Osnabrück um 15:00 Uhr und steuern auf den dortigen Kopfsteg zu. Der Hafenmeister erwartet uns bereits, ist aber ein wenig überrascht über die Länge der Vertrouwen. Er ging davon aus, dass wir eine Länge über alles von maximal 18 Metern hätten. Es gibt jedoch kein Problem, die Leinen beim Anlegen etwas länger gefiert, wir liegen um 15:00 Uhr fest am Steg und genießen den Anlegerschluck bei Sonnenschein. Jürgen begleicht die Hafengebühren in Höhe von 35 Euro, hier sind bereits Strom- und Duschkosten enthalten.

Der BVB spielt heute in Mainz; Anstoß ist um 15:30 Uhr. Die Crew verfolgt gespannt den Spielverlauf und ist mit dem 2:0 für unsere Jungs voll zufrieden. Das Abendessen wird von Marion um 18:00 Uhr gereicht. Es gibt die von ihr bei Krümmel in Bochum gekaufte Hühnerfrikassee mit Reis. Nach dem Abendessen wird noch kurz das Vereinshaus des OMYC aufgesucht. Besonders Hungrige bestellen sich hier zu den Kaltgetränken die von den Gästen hochgelobten Pommes; Helmut ein Zigeunerschnitzel dazu. An Bord werden dann später wieder interessante Gespräche geführt. Da die Marina sehr abgelegen liegt, halten einige Crewmitglieder im Salon noch Wache bis in die späte Nacht um die Besatzung vor eventuellen Übergriffen zu schützen.

Text Andreas Grehl

Überführung der Vertrouwen vom 22.09. bis 29.09.2025, Tag 5

Freitag, 26. September 2025, Peine –

Dunkle Gestalten huschen eilig gegen 6:00 Uhr im Morgengrauen am Anleger der Vertrouwen vorbei; es sind die Crew-Mitlieder der Vertrouwen auf dem Weg zu den Toiletten und Duschen. Abgelegt werden soll heute wieder um 07:30 Uhr, der Skipper ist diesbezüglich unerbittlich. Jegliches Klagen über längere Ruhezeit wird ignoriert. Der Skipper nimmt alles in die Hand: Maschine checken, Stromanschluss ab, die für die Nacht gesetzte Arbeitsleuchte wird noch schnell von Helmut entfernt, Leinen los und pünktlich geht es weiter auf dem Mittellandkanal. Als heutiges Idealziel wird zwar Minden angepeilt, aber dazwischen liegt noch die Schleuse Anderten und damit unter Umständen das Problem. Kommen wir hier schnell durch könnte Minden real werden, ansonsten muss neu geplant werden.

Die Crew sitzt derweil zufrieden am Frühstückstisch. Erste, erhebliche Mängel werden erkennbar: Der Bestand an Käse nähert sich dem Nullpunkt, das vorhandene Brot ist überschaubar. Bei nächster Gelegenheit muss unser Proviant aufgefüllt werden. Detlef nutzt die Zeit und bereitet Kartoffelsalat für das Abendessen vor.

„Fertig machen zum Anlegen an Steuerbord“ hallt der Befehl des Skippers um 09:45 Uhr durch den Salon. Anderten ist bei Kilometer 174,5 MLK erreicht, der Wartesteig wird nach Aufforderung des Schleusenpersonals angesteuert. Um 10:00 liegen wir fest und harren der Dinge die da kommen werden. Wir haben Glück: Kurz nach dem Anlegen nähert sich von achtern ein Binnenschiff und die Schleuse teilt mit, das wir hinter diesem in die Kammer einfahren können. Um 10:10 Uhr legen wir ab uns sind 10 Minuten später fest in der Schleusenkammer. Um 10:40 Uhr und 15 Meter tiefer ist es geschafft. Wir verlassen die stark mit Schlamm behaftete Schleusenkammer. Das mit uns geschleuste und nun vor uns langsam fahrende Binnenschiff Silja wird angefunkt und befragt, ob wir es überholen können. Die Antwort ist positiv und wir setzen zum Überholvorgang an. Nach knapp 15 Minuten hat es unsere alte Dame geschafft und wir fahren mit normaler Reisegeschwindigkeit weiter. Jetzt steht unser heutiges Ziel fest, wir müssten bei normalem Verlauf der Fahrt gegen 18: 00 Uhr Minden erreichen.

Für den langen Tag wird ab 11:15 Uhr ein Zwischen-Snack vorbereitet. Die vom Vortag übrig gebliebenen Pellkartoffeln werden von Heiner als Bratkartoffeln verarbeitet und sollen mit Matjesheringen gereicht werden. Außerdem sind noch 4 Dosen Fischkonserven vorhanden, die ebenfalls verbraucht werden können. Genüsslich werden die Köstlichkeiten um 12:00 Uhr von der Crew verspeist.

Um 13:00 Uhr wird an der Bunkerstation Seelze bei Kilometer 149 festgemacht. Klaus hat uns vorher angemeldet. Wir nehmen ca. 300 Liter Diesel für 598 Euro auf und füllen während des Bunkerns unseren Wasservorrat so weit wie möglich auf. Die Aktion ist um 13:30 Uhr erledigt. Nachdem Jürgen bezahlt hat, drehen wir über Backbord ab und fahren auf dem Mittellandkanal weiter Richtung Minden. Wir hatten großes Glück, denn kurz nach uns sind 4 Binnenschiffe angekündigt, die mehrere tausende Liter Diesel bunkern möchten. Das Wetter meint es gut mit uns. Während es morgens noch bedeckt war, reißt der Himmel ab Mittag auf und die Sonne strahlt uns an. Kekse und Weingummi versüßen die Weiterfahrt. Um 18:05 Uhr legen wir im Wasserstraßenkreuz bei Kilometer 102 in Minden an und genießen den Anlegerschluck. Heiner und Detlef machen sich anschließend auf den Weg zum ca. 800 Metern entfernten Lidl und sorgen dafür, dass die Proviantlücken geschlossen werden. Nach ihrer Rückkehr wird gemeinsam der Kartoffelsalat mit Bockwürstchen gegessen.

Der Abend wird wie üblich in geselliger Runde im Salon verbracht. Nach und nach verabschieden sich Crewmitglieder und suchen die Koje auf. Die letzten beenden die „Nachtwache“ um 24:00 Uhr.

Text Andreas Grehl

Überführung der Vertrouwen vom 22.09. bis 29.09.2025, Tag 4

Donnerstag, 26. September 2025, Haldensleben – Peine

Heute legen wir bei Starkwind und bewölktem Himmel um 07:35 Uhr ab. Gefrühstückt wird wieder unterwegs. Um 11:00 Uhr beginnt Klaus mit der Vorbereitung des Abendessens. Ich gehe ihm mit zur Hand und schneide Äpfel, Zwiebeln und gekochte Eier klein. Die Aktion ist um 12:00 Uhr beendet und der Heringsstipp wird zum ziehen kalt gestellt. Unmittelbar danach bereiten Detlef und Rainer zwei belegte Obstböden vor und schlagen die dazugehörige Sahne. Der Seemanns -Sonntag kann so gebührend begangen werden. Die Crew trifft sich im Salon um die Meisterstücke ab 13:10 Uhr zu verzehren.

Um 13:45 Uhr erreichen wir die Schleuse Sülfeld und machen am Wartesteig fest.Um 15:00 Uhr passiert uns das Binnenschiff „Orion“ am Wartesteig. Entsprechend der Ansage des Schleusenwärters folgen wir ihr, fahren in die Kammer hinter ihr ein und machen dort um 15:10 backbordseitig fest. Kraniche überfliegen die Schleuse, auf Backbord kreist ein Milan.Um 15:30 Uhr fahren wir wieder aus und folgen bei Marschgeschwindigkeit dem Mittellandkanal. Jürgen ruft beim Wassersportclub Peine an und fragt nach einem Liegeplatz nach. Der Hafenmeister bestätigt die Liegemöglichkeit und Jürgen kündigt unsere Ankunft zwischen 19:00 Uhr und 19:30 Uhr an. Kurz hinter der Schleuse Sülfeld sind in einer Baustelle Taucher im Einsatz. In Schleichfahrt passieren wir diesen Abschnitt, danach geht es zügig weiter zu unserem Tagesziel. Sonnenuntergang ist heute in Peine um 19:10 Uhr und wir sind „just in Time“ am auserkorenen Liegeplatz in Peine bei Mittellandkanal Kilometer 201. Um 19:20 Uhr begrüßt uns der dortige Vorsitzende, versorgt uns mit Strom und übergibt uns den Schlüssel für die Sanitäranlagen. Liegegebühren nimmt der Verein nicht, wir entscheiden am morgigen Abreisetag mit dem Schlüssel der Sanitäranlagen auch eine kleine Spende und ein Vereinsprospekt in den Briefkasten zu werfen.

Nach dem anstrengenden Tag widmet sich die ausgehungerte Crew dem hervorragend schmeckenden Heringsstipp mit Pellkartoffeln. Hier wird ganze Arbeit geleistet, es werden keine Gefangenen gemacht. Intensiver Gedankenaustausch findet noch bis ca. 24:00 Uhr statt, danach ist es ruhig und nur gelegentliches leises sägen ist noch zu vernehmen.

Text Andreas Grehl

Überführung der Vertrouwen vom 22.09. bis 29.09.2025, Tag 3

Überführung Potsdam – Dortmund

22. September 2025 – 29. September 2025

Mittwoch, 24. September 2025, Genthin – Haldensleben

Wie verabredet legen wir um 07:30 Uhr ab. Die Vertrouwen ist in einem Teppich aus Wasserfarn eingehüllt. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, wir hätten am Vortag mitten auf einem Rasenplatz festgemacht. Bei Elbe-Havel-Kanal Kilometer 349 befindet sich steuerbord ein Anleger für Sportboote, der sich auch für die Vertrouwen anbieten würde.

Um 09:10 Uhr erreichen wir bei Kilometer 345 die Schleuse Zerben und werden an den Wartesteig gebeten. Dieser befindet sich auf der Backbordseite. Es ist ein Ponton, an dem mit Hakenleine festgemacht wird. Um 09:30 Uhr erhalten wir Einfahrt. Nach circa 6 Metern Hub verlassen wir die Schleuse gegen 09:50 Uhr. Um 12:15 Uhr fahren wir den Wartesteig der Schleuse Hohenwarte bei Kilometer 321 an. Da nicht rechtzeitig aufgestoppt wird, zieht sich der „Vorleinenleger“ eine Quetschung an der Hand zu. Von unserem Bordarzt ist die Wunde schnell fachgerecht versorgt. Um 13:40 Uhr erhalten wir Einfahrt und machen backbordseitig am Schwimmpoller fest. Vor uns liegen nun 16 Meter „Aufstieg“. Um 14:10 Uhr ist alles erledigt. Wir verlassen die Schleuse und fahren auf den ca. 2 Kilometer weiter entfernt liegenden Trog zu. Von der Schleuse wird uns mitgeteilt, dass sich derzeit ein uns entgegenkommendes Fahrgastschiff im Trog befindet, das nach der Ausfahrt wenden und zurückfahren wird. Wir sollen diesem dann durch den Trog folgen. Der Wind hat merklich aufgefrischt. Wir folgen dem Mittellandkanal weiter und legen um 17:00 Uhr bei Mittellandkanal Kilometer 297 in Haldensleben an. Heute wird gegrillt. Heiner macht sich auf den Weg in die Stadt und besorgt einen zweiten Einfachgrill; Rainer, Andreas und Marion kaufen ebenfalls ein um den Proviant aufzufüllen.

Text Andreas Grehl

Überführung der Vertrouwen vom 22.09. bis 29.09.2025, Tag 2

Überführung Potsdam – Dortmund

22.September 2025 – 29. September 2025

Dienstag, 23. September 2025, Potsdam Marina am Tiefen See – Genthin

Die Crew ist früh wach. Um der sehr renitenten Reinigungskraft der Sanitäranlage, die ab 07:00 Uhr zur Hauptduschzeit eine Zugangssperre verhängt, zuvor zu kommen, wird der Toilettengang einschließlich Dusche auf 06:00 Uhr vorgezogen. Nicht alle schaffen es, aber die halbe Mannschaft riecht wieder frisch. Das Frühstück ist schnell zubereitet und die Vertrouwen wird von Klaus mit geschickter Fahrt – wie am Vortag vereinbart- rückwärts auf die Havel gefahren. Dann geht es über den Templiner See und den Schwielosee um 09:00 Uhr vorbei an Caputh. Albert Einstein, der hier einige Jahre verbracht hat, hätte sicherlich seine helle Freude gehabt, wenn er die anmutig vorbeifahrende Vertrouwen gesehen hätte. Der Wettergott meint es heute gut mit uns, der Lorenz strahlt mit voller Pracht, allerdings könnte es durchaus etwas wärmer sein. Wir folgen immer weiter der Havel in Talfahrt über den Großen- und Kleinen Zernsee Richtung Stadtschleuse Brandenburg, die um 13:16 Uhr bei Kilometer 54 erreicht wird. Das Schleusenmanöver ist schnell erledigt und um 13:45 Uhr geht es weiter. Die Marina Stadt Brandenburg lassen wir bei Kilometer 57 Backbord liegen und fahren wenig später über den Silokanal in den Plauer See.

Aus dem Elbe-Havel-Kanal fahren wir bei Kilometer 877 um 15:15 Uhr direkt in die Schleuse Wusterwitz ein und verlassen diese nach 5 Metern Hub um 15:45 Uhr . Wir folgen weiter dem Elbe-Havel-Kanal bis Genthin und legen dort um 17:10 Uhr am Sportanleger an. Dieser liegt direkt neben dem Sporthafen Genthin und darf von 12:00 Uhr bis 11:30 Uhr des darauffolgenden Tages genutzt werden . Heiner spricht den Hafenmeister des dort befindlichen Bootshauses an und fragt, ob von uns die dort befindlichen Sanitäranlagen genutzt werden können. Gegen einen kleinen Obolus für den dortigen Verein wird dies ermöglicht und der Schlüssel übergeben. Für die Nutzung der Duschen mit Duschautomat (2 sind vorhanden ) sind 2 x 1 Euro erforderlich.

Die von Rainer vorbereiteten Spaghetti Bolognese stehen um 18 Uhr auf dem Tisch. Die gesamte Crew lobt Rainer bezüglich seiner wunderbar gelungenen Bolognese. Nach dem Abendessen gehen Detlef, Peter und Heiner auf Einkaufstour. Lidl, Edeka und eine Tankstelle befinden sich fußläufig erreichbar in der Nähe.

Der Abend wird wie gewohnt mit Fachgesprächen im Salon verbracht; gegen 23 Uhr löschten die letzten Fachleute das Licht. Für den morgigen Tag wurde verabredet, um 07:30 Uhr abzulegen und während der Fahrt zu frühstücken.

Text Andreas Grehl

Überführung der Vertrouwen vom 22.09. bis 29.09.2025, Tag 1

Überführung Potsdam – Dortmund

22. September 2025 – 29. September 2025

Crew:
Jürgen
Klaus
Detlef
Andreas
Rainer
Heiner
Helmut
Peter
Andreas
Marion

Montag, 22.September 2025 , Potsdam – Anreise der Crew –

Heute ist Crew-Wechsel. Holger, Martin und Günter verlassen die Vertrouwen gegen 09:00 Uhr. Wir „klaren“ das Schiff auf und bunkern Frischwasser. Um 09:30 Uhr machen Detlef, Jürgen und ich uns auf den Weg zum in der Nähe befindlichen Netto um Leergut zu entsorgen und Proviant zu kaufen. Um 11:45 Uhr treffen unsere neuen Mitfahrer Peter, Andreas, Heiner und Marion mit dem Taxi ein. Rainer ist vom Bahnhof gelaufen uns ist gegen 12:20 Uhr an Bord.

Um 13:00 Uhr ist Besprechung im Salon. Detlef legt den Speiseplan für die Woche in Abstimmung mit der Crew fest und eruiert, was an Lebensmitteln noch nachgekauft werden muss. Die „Neuankömmlinge“ teilen die freien Kabinen unter sich auf und verstauen ihr Gepäck. Nachdem Andreas a. von jedem 80 Euro für die Bordkasse ein kassiert hat, machen sich Rainer, Heiner und Andreas b. auf dem Weg zum Aldi und kaufen entsprechend ein. Nach ihrer Rückkehr wird verabredet, heute nicht zu kochen sondern ein Lokal aufzusuchen. Da der zunächst ins Auge gefasste Augustinerkeller im Holländischen Viertel nach fernmündlicher Anfrage ausgebucht ist, wird beschlossen, im Lokal der Marina um 18:00 Uhr zu speisen. Nach dem „Abendessen“ werden an Deck noch wichtige Gespräche mit feuchten Getränken geführt. Angesichts aufziehender Kälte werden die Gespräche ab 20:30 Uhr in den Salon verlegt. Hier wird bis 23:30 Uhr von einigen noch kräftig Seemannsgarn gesponnen, danach geht das Licht aus und es herrscht „Ruhe im Schiff“.

Text Andreas Grehl

Die Vertrouwen kommt zurück

Eine lange Saison liegt hinter unserer Vertrouwen. Viele Seemeilen hat sie – überwiegend unter Segel – auf dem Greifswalder Bodden und rund um Rügen und Usedom hinter sich gelegt. Der letzte Segeltörn führte unser Plattbodenschiff von Swinemünde durch das Achterwasser zurück in den Museumshafen Greifswald. Von dort aus wird sie über Berlin wieder nach Dortmund gebracht. Voraussichtlich am 29.09.2025 ist sie wieder an ihren Liegeplatz im Dortmunder Schmiedinghafen (hinter dem Gebäuden Speicherstraße 100) zu finden.

Detlef Münz, 09.09.2025

Neue Treppe für die RIVAL

Pünktlich zum Hafenfest konnte heute eine neue Zugangstreppe zur Rival installiert werden.

Dank der freundlichen Unterstützung der Gerüstbaufirma Flak & CO Gerüstbau GmbH in Dortmund wurde dieser sichere Zugang zum Schiff kurzfristig aufgebaut. Damit ist sichergestellt, dass unsere Besucherinnen und Besucher am 30.08.2025 gefahrlos das Deck der RIVAL erreichen können.

Herzlichen Dank an die Fa. Flak.

Fotos ©Jürgen Fandel

Detlef Münz, 25.08.2025